Donnerstag, 28. April 2016

28.04. Charley Patton, Chuck Leavell, Gary Pushkin, Phil Guy, * Moses "Whispering" Smith +







1891 Charley Patton*
1940 Phil Guy*
1950 Lloyd Jones*
1952 Chuck Leavell*
1974 Gary Pushkin oder in Realität Igor Vedeneev*
1984 Moses "Whispering" Smith+




Happy Birthday

 

Charley Patton  *28.04.1891

 


Charley (auch Charlie) Patton, (* April (?) 1891 bei Bolton, Mississippi, USA; † 28. April 1934 in Indianola, Mississippi) war ein US-amerikanischer Bluesmusiker. Er gilt als „Vater des Delta Blues“.

Patton war von ca. 1907 an bis zu seinem Tod als Musiker aktiv, von 1912 an zeichnet sich sein deutlicher Einfluss auf andere Bluesmusiker ab. In den frühen 1920er Jahren konnte er das Dasein als Wandermusiker hinter sich lassen und wurde zum ersten Star des jungen Genres. Den größten Teil seines bekannten Repertoires spielte er in drei Aufnahmesessions 1929 und 1930 ein, durch die er seine Bekanntheit noch weiter steigern konnte. Nach einem Karriereeinbruch aufgrund der Weltwirtschaftskrise erhielt er 1934 noch einmal die Gelegenheit aufzunehmen, starb aber kurz nach dieser Session. Insgesamt sind 54 Stücke von Patton erhalten, sie wurden (neben umfangreichen weiteren Materialien) alle 2001 in der Werkausgabe Screamin’ and Hollerin’ the Blues: The Worlds of Charley Patton veröffentlicht. Dieses Boxset wurde mit 3 Grammys ausgezeichnet und machte Patton erstmals über Fachkreise hinaus bekannt.

Der Kritiker Robert Santelli schrieb über ihn: „Pattons Bedeutung in der Geschichte des Blues ist immens; kein Country-Blues-Musiker, außer Blind Lemon Jefferson, übte einen größeren Einfluss auf die Zukunft des Genres und die nachfolgende Generation von Stilisten aus als Patton. Jeder, von Son House, Howlin’ Wolf, Tommy Johnson und Robert Johnson bis hin zu Muddy Waters, John Lee Hooker und Elmore James kann seinen Blues-Stil auf Patton zurückführen.“[1]

Leben
Kindheit und Jugend

Patton wurde als das drittälteste Kind von Bill und Annie Patton höchstwahrscheinlich im April 1891 bei Bolton, Mississippi geboren und hatte elf Geschwister, von denen acht bereits während Kindheit und Jugend starben. Die Familie war gemischt indianisch-afroamerikanisch-weißer Herkunft.[2]

Sam Chatmon nahm für sich in Anspruch, der leibliche Bruder von Patton zu sein und verwies darauf, dass sein Vater Henderson Chatmon Anfang der 1890er Jahre ein Verhältnis mit Annie Patton hatte. Höchstwahrscheinlich war wohl einer der Söhne der Pattons tatsächlich ein Kind von Henderson Chatmon, welcher der drei es aber war, lässt sich nicht mehr definitiv entscheiden.[2] Die Tatsache, dass William „Will C.“ Patton (* 1895) in den Zensus-Unterlagen von 1900 nicht als Kind der Pattons aufgeführt ist, lässt jedoch den Schluss zu, dass Bill Patton ihn als illegitimen Sohn nicht angab und weist so von Charley Patton weg.

Zwischen 1901 und 1904 zog Bill Patton mit seiner Familie (nach einem kurzen Intermezzo nahe Edwards Mitte der 90er Jahre) wegen der erheblich besseren Verdienstmöglichkeiten auf die Dockery Plantation bei Ruleville im Mississippi-Delta,[Anm. 1] das zu dieser Zeit urbar gemacht wurde[2]. Die Plantage war über sechzig Quadratkilometer groß, beschäftigte mehrere hundert Arbeiter, die mit ihren Familien auf dem Gelände lebten und verfügte über eine eigene, dorfähnliche Infrastruktur, es gab unter anderem einen Kurzwarenladen, ein Möbelgeschäft, eine Kirche, einen Friedhof und sogar einen Bahnhof. Dort brachte der arbeitsame Bill Patton es zu relativem Wohlstand, der für Charley auch bedeutete, dass der Vater ihm eine – für seine Zeit und soziale Stellung – gute Erziehung ermöglichte, er besuchte die Schule bis zur neunten Klasse.[2]

Zusätzlich zur schulischen Erziehung legte der Vater, selbst Ältester der baptistischen Kirche der Dockery Plantage, auch Wert auf eine solide religiöse Bildung seiner Kinder. Charley Patton besuchte regelmäßig die Sonntagsschule, war bibelfest und hielt gelegentlich Laienpredigten. Diese religiöse Ausbildung hat Patton stark geprägt. Zeit seines Lebens fühlte er sich zum Beruf des Predigers hingezogen, und auch in seinem Repertoire spielten religiöse Themen eine wichtige Rolle.[2]

Patton begann bereits in seinem siebten Lebensjahr Gitarre zu spielen und musste sich seine Liebe zur Musik erst gegen den frommen Vater erkämpfen, der sie ihm sogar durch Auspeitschen mit einer Bullenpeitsche auszutreiben versuchte, da Tanzmusik ihm als Baptist als Sünde galt. Letztlich gab er aber nach und schenkte Charley um 1905 seine erste eigene Gitarre. Sein Spiel blieb jedoch dilettantisch, bis er auf der Dockery Plantage dann Henry Sloan begegnete, dem frühesten namentlich bekannten Bluesmusiker, dessen Schüler er wurde und den er mehrere Jahre bei Auftritten als zweiter Gitarrist begleitete. Ein weiterer Lehrer von Patton war Earl Harris, dessen Einfluss auf Patton sich aber nicht genau bestimmen lässt.[2]

Patton spielte gelegentlich mit den Chatmon Brothers, die später als The Mississippi Sheiks großen Erfolg hatten, Walzer, Ragtime, Minstrel und auch Square Dance-Musik. 1906, als knapp Fünfzehnjähriger, verließ er sein Elternhaus, vermutlich trugen drastische Differenzen und Auseinandersetzungen zwischen ihm und seinem Bruder Willie dazu bei.[2]

Karrierebeginn

Ungefähr seit 1907 war Patton als Musiker aktiv, Ernest Brown berichtet, dass er in den folgenden vier Jahren allmählich eine lokale Bekanntheit wurde. Interessant ist auch seine Äußerung, dass Patton bereits „dieselbe Art von Musik spielte, wie zu der Zeit, als er Schallplattenaufnahmen machte“ („He [was] playin’ the same kind of music like he did when he put out them records.“)[3]. Die ältesten Kompositionen seines aufgenommenen Repertoires datieren in diese Zeit zurück (Pony Blues, Banty Rooster Blues, Mississippi Bo Weavil Blues, Down The Dirt Road), 1910 hatte er schon fast alle der Stücke komponiert, die er bei seiner ersten Aufnahmesitzung 1929 einspielen sollte. Um 1912 hielt er sich viel in der Kleinstadt Drew auf, wo er auf zahlreiche weitere Musiker traf, die später bekannt werden sollten (Howlin’ Wolf, Willie Brown, Tommy Johnson, Roebuck Staples). John Fahey vermutet hier den Beginn seines massiven Einflusses auf den sich konstituierenden Delta Blues[4]. Wenige Jahre später erschoss ein schwarzer US-Soldat in Drew einen Weißen, wodurch sich das Klima für die Musiker rapide verschlechterte und sie letztlich die Stadt verlassen mussten. Dieser Auszug der von Patton unmittelbar beeinflussten Musiker führte dazu, dass der von ihm entscheidend mitgeprägte Stil sich weit in Mississippi verbreitete.

1916 bot ihm W.C. Handy den Eintritt in seine Band an, was er aber ausschlug, da er keine Noten lesen konnte. Während einer Musterung auf seine Tauglichkeit für den Einsatz als Soldat im Ersten Weltkrieg erfuhr er, dass er einen Herzfehler hatte (Mitralstenose) und wurde vom Kriegsdienst freigestellt. Im Laufe der 20er Jahre wurde er im Süden der USA ein weithin bekannter und beliebter Solomusiker, der – im Unterschied zu seinen wandernden Kollegen – bereits für Auftritte gebucht und bezahlt wurde. Patton spielte in Juke Joints, an Straßenecken oder vor Geschäften, auf House parties (eine private Wohnung oder ein Haus, das für eine Nacht in einen Juke Joint verwandelt wurde) und bei Picknicks, die weiße Farmer gelegentlich für ihre schwarzen Angestellten veranstalteten, zu Beginn seiner Karriere manchmal auch für Medicine Shows, auf Geburtstagen und Hochzeiten.

Die erste Aufnahmesession

1929 hatte der Talentscout H.C. Speir, vermutlich durch Bo Carter, von ihm gehört, suchte ihn auf und versuchte ihn, nach einer ersten Probeaufnahme, an Victor Records zu vermitteln. Victor zeigten sich aber uninteressiert an Patton und so vermittelte Speir ihn dann für 150 Dollar Kommission an Paramount Records, die Patton zu seiner ersten Aufnahmesession nach Richmond, Indiana einluden. Sämtliche am 14. (und 15. ?) Juni dort aufgenommenen vierzehn Stücke erschienen innerhalb der kommenden Monate bei Paramount, als Debüt wurde eines der ältesten Stücke seines Repertoires veröffentlicht, der über zwanzig Jahre alte „Pony Blues“. Er sollte sein größter Verkaufserfolg werden. Pattons zweite Platte, „Screamin’ And Hollerin’ The Blues/Mississippi Bo Weavil Blues“, wurde als Werbegag unter dem Pseudonym „The Masked Marvel“ („Das maskierte Wunder“) veröffentlicht, wer Pattons Identität erriet, konnte eine Gratisplatte aus dem Sortiment von Paramount gewinnen.

Zu dieser Session reiste Patton gemeinsam mit Buddy Boy Hawkins an, der hier seine letzte Session hatte; auf einem der Stücke, die Hawkins einspielte („Snatch It And Grab It“) ist Patton singend und rufend im Hintergrund zu hören.

Die zweite Aufnahmesession

Da sich Pattons erste Aufnahmen ausgesprochen gut verkauft hatten, wurde er von Paramount bereits im November/Dezember 1929 zu weiteren Aufnahmen geholt, diesmal in Grafton, Wisconsin. Er kam in Begleitung des Multiinstrumentalisten Henry Sims, der zu dieser Zeit noch kein ausgewiesener Bluesmusiker war, den er aber seit seiner Jugend kannte und an Paramount vermittelt hatte[5]. Patton nahm vierundzwanzig Stücke auf, auf sechsen wird er dabei von Sims an der Fiddle begleitet, im Gegenzug ist er als Gitarrist auf Sims’ vier aufgenommenen Stücken zu hören.

Die – verglichen mit anderen zeitgenössischen Bluesmusikern – hohe Anzahl aufgenommener Stücke verdeutlicht zum einen seine Professionalität (normalerweise wurden an einem Tag nur rund vier bis acht Stücke eines Musikers aufgenommen, ein Durchschnitt, den Patton in diesen Sessions weit übertraf) und zum anderen die herausragende Stellung, die er im Portfolio von Paramount einnahm, eine so hohe Anzahl von Einspielungen eines Künstlers in so kurzer Zeit war absolut ungewöhnlich. Mit dem Tod von Blind Lemon Jefferson im Dezember 1929 wurde Patton schlussendlich zum prominentesten und erfolgreichsten Künstler von Paramount, im Folgejahr sollten dreizehn Platten von ihm erscheinen, mehr als von jedem anderen Blueskünstler.

Die dritte Aufnahmesession

Pattons dritte Aufnahmesession fand im August 1930 ebenfalls in Grafton statt und dauerte vier bis sechs Tage. Sie war die letzte für Paramount Records, die aufgrund der Weltwirtschaftskrise und dem dadurch verursachten Mangel an Käufern für ihre Platten bereits in ersten finanziellen Schwierigkeiten steckten und zwei Jahre später schließen mussten. Zugleich ist es Pattons „kleinste“ Session gewesen, er selbst nahm nur vier Stücke dort auf, auf denen er von Willie Brown als zweitem Gitarristen begleitet wird und die vielfach zu seinen besten Aufnahmen überhaupt gezählt werden (die geringe Anzahl der Aufnahmen lag wohl darin begründet, dass Paramount im Rahmen dieser Sitzung Patton vor allem für ein weiteres Jahr vertraglich an sich binden wollten).

Zu dieser Session hatte Patton nach Aufforderung durch Art Laibley, dem Aufnahmeleiter bei Paramount[6], weitere Musiker mitgebracht, die alle ebenfalls Gelegenheit bekamen, Aufnahmen zu machen (wofür Patton 100 Dollar erhielt). So konnte Son House (den Patton erst vor kurzem kennengelernt hatte) seine ersten und für Jahrzehnte einzigen Aufnahmen machen, ebenso wie Willie Brown (der nach seinen vier Stücken nie wieder aufnahm). Weitere, weniger bekannte Künstler, die Patton mitbrachte, waren die Sängerin und Pianistin Louise Johnson (eine kurzzeitige Geliebte von Patton, die ebenfalls vier Stücke einspielte) sowie die a cappella-Gospelgruppe Delta Big Four.

Karriereeinbruch

Aufgrund der Weltwirtschaftskrise breitete sich unter der afro-amerikanischen Bevölkerung zunehmend Armut aus, die nur wenig Geld für Freizeitvergnügen und Schallplatten ließ. Patton bekam vorerst keine weiteren Aufnahmegelegenheiten und gab zeitweise Gitarrenunterricht. Bemerkenswerterweise spielte er häufiger als je zuvor vor weißem Publikum, das zum einen noch eher über finanzielle Mittel für Festivitäten jeder Art verfügte und unter dem er in den letzten Jahren seines Lebens zunehmend an Popularität gewann.

Letzte Aufnahmesession und Tod

1933 hatte sich die amerikanische Schallplattenindustrie wieder einigermaßen von der Krise erholt und der ohne Plattenfirma dastehende Patton bekam im Januar 1934 von der American Record Company (ARC) einen Vertrag angeboten. Patton reiste daher mit seiner damaligen Lebensgefährtin Bertha Lee zu seinen letzten Aufnahmen vom 30. Januar bis zum 1. Februar nach New York und spielte dort, teils gemeinsam mit Bertha, 29 Titel ein.

Aufgrund der Tatsache, dass ARC-Schallplatten in Mississippi, dem Schwerpunkt von Pattons Ruhm, kaum erhältlich waren, verkauften sich Pattons Veröffentlichungen schleppend, und so erschienen nur 12 der 29 Titel bei Vocalion Records, einem preisgünstigen Sub-Label der ARC. Seine letzte (posthume) Veröffentlichung, Hang It On The Wall, erschien im April 1935. Die Master der unveröffentlichten siebzehn Stücke sind verschollen.

Die Aufnahmen dieser letzten Session sind hörbar von Pattons schlechter Gesundheit überschattet. Er war stark erkältet und seine Stimme angegriffen (1933 hatte in Holly Ridge ein Zuhörer, der den Text eines Songs von Patton als Anbandelungsversuch mit seiner Partnerin verstand, versucht ihm die Kehle durchzuschneiden. Patton überlebte nur knapp, behielt aber eine große Narbe an der Kehle zurück.). Darüber hinaus hatte Patton bereits kurz vor seiner Reise nach New York starke Herzprobleme gehabt, trat jedoch dessen ungeachtet die Reise an.
Don’t the moon look pretty,

Shinin’ down through the tree?
I can see Bertha Lee,
But she can’t see me.

„Poor Me“
    Sieht der Mond nicht hübsch aus,

Wie er durch den Baum herab scheint?
Ich kann Bertha Lee sehen,
Doch sie kann mich nicht sehen.

Seine Stimme war kurzatmig und brüchig geworden, ihr mangelte es am früheren Volumen und der ehemaligen Flexibilität. An der Gitarre war er nicht mehr so kraftvoll und schnell wie früher, wenn auch nuancierter; viele der Stücke waren ruhiger, introvertierter und ernsthafter angelegt. In manchen Stücken scheint Patton mit dem Leben, das er bisher so wild besang, eher abschließen zu wollen, Zeilen wie „Oh Death / I know my time ain’t long“ (Oh Death) oder auch Strophen aus Poor Me (siehe Box rechts) scheinen anzudeuten, dass Patton seinen bevorstehenden Tod ahnte.

Sein unruhiger Lebensstil hatte in Kombination mit den zunehmenden Symptomen einer damals nicht behandelbaren Mitralstenose (die entweder auf eine Syphilis connata oder ein rheumatisches Fieber in seiner Kindheit zurückging) über die Jahre an Pattons physischen Ressourcen gezehrt, es ging ihm gesundheitlich zunehmend schlechter. Rund zwei Monate nach seinen letzten Aufnahmen, am 28. April 1934, starb Patton, nach einwöchigem Todeskampf und stetem Predigen über die Offenbarung des Johannes, an Herzversagen. Sein Tod blieb in der Presse ohne Widerhall und obwohl viele zu seinem Begräbnis kamen, war kein Bluesmusiker anwesend. Sein heutiger Grabstein ehrt ihn als „The Voice of the Delta“ („Stimme des Deltas“) und „The foremost performer of early Mississippi Blues, whose songs became cornerstones of American music.“ („Der führende Künstler des frühen Mississippi Blues, dessen Lieder Ecksteine der amerikanischen Musik wurden.“).

Um die Zeit von Pattons Tod setzte auch der Verfall des Country-Blues ein, viele ehemalige Auftrittsorte setzten eher auf Jukeboxen als auf unbekannte Live-Künstler, zahlreiche Musiker gingen in die Städte und entwickelten dort die neuen Stilformen des Urban Blues, eine Entwicklung, die durch die Adaption der E-Gitarre noch verstärkt wurde.

Familienverhältnisse

Patton, der als charismatisch und gut aussehend (er war ungefähr 1,70 m groß, wog um die 65 Kilo, hatte hellbraune Haut und lockiges Haar) beschrieben wird und zugleich erfolgreich und relativ wohlhabend war, wirkte nach zeitgenössischen Berichten sehr anziehend auf Frauen. Er hatte zahlreiche Affären, eine ungeklärte Anzahl sogenannter „common-law wifes“ (feste Lebenspartnerinnen, mit denen er jedoch – wie zu dieser Zeit bei afro-amerikanischen Paaren häufig – nicht offiziell verheiratet war) und war sechsmal verheiratet. Die Quellenlage diesbezüglich lässt sich jedoch nur als konfus bezeichnen, neben den erwähnten sechs Ehen gab es möglicherweise noch weitere, für mindestens zwei liegen Indizien vor. Seine erste Ehe schloss er 1908 mit Gertrude Lewis, die Ehe war aber sehr kurzlebig, denn noch im selben Jahr heiratete er Millie Bonds (unbelegt), die ihm eine Tochter, Willie Mae, genannt China Lou, gebar. Obwohl die „Ehe“ nur wenige Jahre hielt, blieb er mit ihr und China Lou stets weiter in (losem) Kontakt. 1913 heiratete er Dela Scott, 1918 Roxie Morrow (mit der er seine längste Ehe führte), 1922 Minnie Franklin, 1924 Mattie Parker und 1926 Bertha Reed.

Neben China Lou hatte Patton zahlreiche weitere Kinder, zwei Söhne (* 1916 bzw. 1918) mit Sallie Hollins, mit Martha Christian eine Tochter Rosetta (* 1917) (das letzte noch lebende Kind Pattons[7], laut Geburtsurkunde war sie ehelich geboren, eine Heiratsurkunde existiert jedoch nicht). Nichts weiter weiß man von den zwei Kindern, die aus seiner Ehe mit Bertha Reed hervorgingen, ebenso von einem Jungen, der bereits in früher Kindheit gestorben sein soll.

Wahrscheinlich Ende 1929 lernte er seine letzte Frau und gelegentliche Gesangspartnerin Bertha Lee Pate, genannt Bertha Lee, kennen, eine Köchin, die damals erst dreizehn war. Ab 1930 lebte er mit ihr in einer zwar temperamentvollen und teils von beiderseitiger Gewalt geprägten, von beiden aber positiv eingeschätzten Beziehung zusammen. Eine besonders harte Auseinandersetzung auf einer house party zwischen beiden führte sogar zu einer kurzen Haft für beide im Gefängnis von Belzoni (die Geschichte verarbeitete Patton im „High Sheriff Blues“). 1933 zog er mit ihr in Holly Ridge, Mississippi zusammen, sie blieben bis kurz vor seinem Tod beieinander.

Persönlichkeit

Patton wird in Berichten von Verwandten und Zeitgenossen als im Allgemeinen humorvoll bis zur Albernheit, aber distanziert, auf seinen Vorteil bedacht, stur und streitsüchtig dargestellt. Unter Alkoholeinfluss (Patton trank viel und häufig) scheinen sich diese Charakterzüge ins Extreme gesteigert zu haben, sein Humor würde ätzend und gemein und obwohl er in aller Regel keine körperlichen Auseinandersetzungen provozierte, ging er ihnen auch nicht aus dem Weg.

Er mied enge Beziehungen, in seinen wenigen Freundschaften hielt er stets eine gewisse Distanz und wurde nur selten privat, seine Partnerschaften waren offensichtlich meist flüchtiger Natur und ohne große emotionale Tiefe. Zu seinen Partnerinnen verhielt er sich herablassend und geringschätzig in Worten wie Taten, manche beutete er in finanzieller Hinsicht aus, immer wieder kam es seinerseits auch zu – teils extremer – häuslicher Gewalt.

Anderen Musikern gegenüber verhielt er sich meist abweisend und distanziert. Hatte er getrunken, so begann er bei Auftritten anderer Musiker häufiger, diese durch ständige, scheinbar anfeuernde Zwischenrufe zu stören und zu irritieren. Während der Aufnahmesession von Louise Johnson im August 1930 tat er dies sogar im Studio, gemeinsam mit Son House, deutlich zu hören ist in der vierten Strophe von „Long Way From Home“, wie Johnson dann aufgrund der ständigen Unterbrechungen ins Stottern gerät.

Patton war kein sesshafter Mensch, er hat häufig in seinem Leben den Wohnort gewechselt, blieb aber (von zwei Aufenthalten in Arkansas Anfang der 1910er Jahre und Memphis Anfang der 1930er abgesehen) immer im erweiterten Umfeld der Dockery Plantation oder seines Geburtsorts, die seine Lebensmittelpunkte darstellten. Seine Reisen führten ihn zu zahlreichen Orten in Mississippi und den Nachbarstaaten, gelegentlich aber auch weiter von zu Hause fort (darunter nach Milwaukee, Chicago, St. Louis und Albany).

Während seines gesamten Erwachsenenlebens hat Patton ausschließlich als Musiker gearbeitet und körperliche Arbeit gemieden. Sein Musikerdasein machte ihn dabei frei von jeder Fremdbestimmung und erwies sich zugleich als ausgesprochen einträglich. Durch die Häufigkeit seiner Auftritte und seinen Ruhm war er zu seiner Hochzeit wohl der einzige Deltabluesmusiker, der ausgesprochen gut allein von seiner Musik leben konnte, Hochrechnungen beziffern allein sein Einkommen aus den Aufnahmen für 1929 als fast auf dem Niveau eines amerikanischen Collegeprofessors ($2850 zu $3150)[8]. Patton besaß ein Auto, mehrere Gitarren, trug stets Anzüge und war in der Lage seine Familie finanziell zu unterstützen. Seine Bekanntheit und Beliebtheit war dabei nicht allein auf ein schwarzes Publikum beschränkt, auch in der weißen Bevölkerung war sein Name ein Begriff, gelegentlich spielte er mit weißen Musikern zusammen und trat vor weißem Publikum auf, in seinen letzten Lebensjahren stellten sie die Mehrheit seines Publikums.

Trotz seines Erfolges jedoch war sein gesellschaftlicher Status gering. Bluesmusiker galten bei der sehr religiösen, „anständigen“ Mehrheit der afroamerikanischen Bevölkerung aufgrund ihrer Musik, aber auch ihres Lebenswandels, allgemein als sündig. Die tiefe Verwurzelung des Glaubens in der Bevölkerung machte diese Vorstellung und ihre Konsequenz, ein Nachleben in der Hölle, auch für die Musiker selbst zu einer Realität, die sie stets aufs Neue in Konflikte mit ihrer eigenen Existenz brachte. So berichtet Palmer, dass Patton sich regelmäßig von der Musik und seinem „lasterhaften“ Lebensstil zurückzog, die Bibel studierte und den Beruf des Predigers ergreifen wollte, diese Vorsätze hielten jedoch stets nur kurze Zeit.[9]

Werk

Pattons erhaltenes Solowerk besteht aus etwas über fünfzig Stücken in annähernd sechzig Takes, das in vier Aufnahmesessions zwischen 1929 und 1934 entstand, knapp über vierzig Stücke davon, das Äquivalent zu gut drei LPs, wurden innerhalb nur eines Jahres, 1929/1930, aufgenommen. Kein Blues-Musiker vor ihm hat ein so umfangreiches Werk hinterlassen. Daneben begleitete Patton auch andere Musiker bei ihren Aufnahmen, dieser Teil seines Werkes umfasst zusätzlich noch einmal 10 bis 20 Stücke.

Sein Repertoire war jedoch noch erheblich größer und umfasste dabei (unüblicherweise) nicht allein Blues-Stücke, sondern auch Ragtimes, religiöse Lieder, Folkstücke weißer wie schwarzer Herkunft und populäre Musik der Zeit, damit stand Patton in der Tradition der sogenannten Songster der Jahrhundertwende. Abgesehen von religiösen Stücken ist dieses Material von ihm jedoch kaum aufgenommen worden und bleibt einer weitergehenden Untersuchung damit entzogen.

Alle überlieferten Aufnahmen sind unbeeinflusst geblieben von gestaltenden Eingriffen durch die Plattenfirmen. Dies lag im Wesentlichen am grundlegenden Unverständnis der weißen Angestellten der Plattenfirmen gegenüber dem als primitiv empfundenen Blues, in der Regel wurde einfach aufgezeichnet, veröffentlicht und verkauft, was der Musiker anbot und auf Erfolg gehofft, eine gezielte Marktstrategie existierte nicht. So oblag die kreative Kontrolle vollkommen dem Künstler selbst, was dem heutigen Hörer erlaubt, einen annähernd unverstellten Blick auf das Werk Pattons zu werfen.

Zu beachten ist jedoch, dass die erhaltenen Aufnahmen immer nur einen Ausschnitt des jeweiligen Stückes darstellen. Die Laufzeit der damaligen Aufnahmen war auf drei Minuten beschränkt, so dass längere Stücke in zwei Teile zerlegt werden mussten, für längere Soli oder Improvisationen kaum Raum bestand und die bis zu dreißig Minuten langen, stark repetitiven Passagen, die er live präsentierte, undokumentiert blieben.

Einflüsse

Zu den Einflüssen auf Pattons Werk kann nur wenig gesagt werden, da er stilistisch bereits weit vor 1910 gefestigt war, somit selbst zu den frühesten überhaupt aufgenommenen Blueskünstlern überhaupt zählt und Vergleiche mit vorhergehenden Musikergenerationen daher kaum möglich sind. Mit hoher Wahrscheinlichkeit dürften seine wichtigsten Lehrer, Henry Sloan und Earl Harris, sein Spiel geprägt haben, über weitere Einflüsse seiner Frühzeit ist nichts bekannt. Bekannt ist, dass er mit dem Aufkommen der ersten Bluesschallplatten ab 1923/1924 den Markt sehr genau verfolgte und sich bei Neukompositionen an erfolgreichen Stücken orientierte, so adaptierte er z. B. Ma Raineys Booze and Blues von 1924 als Tom Rushen Blues, den Text von Ardelle Braggs Bird Nest Blues verwandte er in veränderter Form in Bird Nest Bound und benutzte den Cryin’ Blues von Hound Head Henry als Grundlage für sein Poor Me, ebenso wie Sittin’ On Top Of The World der Mississippi Sheiks seinem Some Summer Day als Vorlage diente. Seine Bewunderung, wohl auch ob seines beträchtlichen Erfolges, galt darüber hinaus dem äußerst erfolgreichen Pionier des Country Blues auf Schallplatte, Blind Lemon Jefferson.

Texte

Im Allgemeinen werden die Texte von Patton als das schwächste Element seines Werkes gewertet. John Fahey bezeichnete seine Texte als häufig geprägt von „Unverbundenheit, Zusammenhanglosigkeit und offensichtlicher ‚Irrationalität‘“ („disconnection, incoherence, and apparent 'irrationality'“)[10], konstatierte „strophische Vereinzelung“ („stanzaic disjunction“)[11] und resümierte, dass in ihnen „verschiedenste unzusammenhängende Teile des Universums per Zufall dargestellt“ würden („various unrelated portions of the universe are described at random“)[12], merkt jedoch auch an, das solche textliche Zusammenhanglosigkeit ein typischer Zug des Country Blues an sich gewesen sei[13]. David Evans führt dies darauf zurück, dass Pattons Texte (wie seine Stücke insgesamt) in sich nicht feststehend gewesen seien, sondern anhand einiger weniger Schlüsselzeilen meist traditioneller Herkunft und einer inhaltlichen Grundidee jeweils spontan während des Spiels improvisiert wurden.
Shake it and brake it

In Pattons Texten gibt es zwei Schwerpunkte: In einem großen Teil spiegelt sich das Leben Pattons wider, in manchen Fällen geht dies soweit, dass die Texte regelrecht autobiographischen Charakter aufweisen. Sie sind individualistisch, eng an alltägliche Erfahrungen gebunden, boten so dem zeitgenössischen Zuhörer die Möglichkeit zur Identifikation und sind aus heutiger Perspektive wertvolle Zeitdokumente schwarzer Alltagsgeschichte. In diesen Texten überschritt Patton auch zugleich die im Blues häufig zu findende thematische Verengung auf die Liebe und den Blues im Sinne einer emotionalen Verfassung. Obwohl diese Topoi selbstverständlich auch zu finden sind, thematisiert Patton auch das Umherreisen, Tod oder Natur. Die Texte wahren dabei jedoch immer den Charakter einer Unterhaltungsmusik, Anspielungen auf soziale Missstände sind ausgesprochen selten und bleiben stets auf persönliche Erfahrungen Pattons beschränkt, gesellschaftskritische Texte, wie zum Beispiel Kritik am Rassismus, fehlen vollständig[14].

Ein weiterer Schwerpunkt sind Stücke, in denen Pattons tiefe Religiosität zum Ausdruck kommt, wie I’m Goin Home, Jesus Is A Dying Bed-Maker, Lord I’m Discouraged und insbesondere das – aus Glaubwürdigkeitsgründen unter dem Pseudonym Elder J.J. Hadley veröffentlichte – doppelseitige Prayer Of Death. Zwar machen die religiösen Stücke nur rund ein Viertel bis ein Drittel seines Werkes aus, aber auch in vielen der weltlichen Stücke finden sich religiöse Elemente, von kurzen Anspielungen bis hin zu ganzen Strophen.

Sein Gesangsstil führte dazu, dass die Texte oft nur fragmentarisch verständlich waren, auch für Zeitgenossen. Bis heute sind viele der Texte seiner Stücke nicht komplett verstanden oder werden unterschiedlich gedeutet, verstärkt wird dies durch die schlechte Qualität der erhaltenen Aufnahmen (was nicht allein auf den Verschleiß der Jahrzehnte zurückzuführen ist, die Firma Paramount verwandte auch ein ausgesprochen minderwertiges Material zum Pressen von Platten).

Musik

Patton spielte seinen Aufnahmen zufolge ausschließlich in der offenen Stimmung G (Spanish) oder der Standard-Stimmung, nur ein einziges Stück in der offenen Stimmung D ist bekannt (Spoonful Blues)[15]. Sein Gitarrenstil war extrem perkussiv, bei Auftritten verwandte er gelegentlich den Korpus der Gitarre über lange Strecken als reines Perkussionsinstrument. Sein Bottleneck-Spiel, das auf rund einem Drittel seiner Aufnahmen zu hören ist[15], etablierte diesen Stil als festen Bestandteil des Repertoires des Delta-Blues. Patton war ein durchaus virtuoser Gitarrist, seine Mittel waren jedoch auf das für sein Repertoire Notwendige begrenzt. So beherrschte er das sogenannte Fingerpicking zwar hervorragend, konnte aber kaum Akkorde spielen; auch Notenlesen beherrschte er nicht. Gelegentlich ließ er seine Gitarre „sprechen“ (deutlich zu hören im Refrain von „A Spoonful Blues“, wo er seine Gitarre statt seiner Stimme spoonful singen lässt). Sein Tempo war so hoch, dass selbst so ein technisch versierter sideman wie Willie Brown sich gelegentlich darüber beklagte[16]. Weitere Instrumente beherrschte er jedoch nicht, vor 1916 hatte er sich erfolglos bemüht, das Geigenspiel zu erlernen.

Patton sang er mit einer heiseren, knurrenden, doch überraschend voluminösen Baritonstimme, die über eine Oktave umspannte (gut hörbar in Pony Blues) und der man nachsagte, sie trüge unverstärkt 500 Yards weit. Sleepy John Estes nannte sie „die lauteste Stimme, die ich je gehört habe“ und David Edwards sagte von ihr, sie brächte Häuser zum Einsturz („He broke them country houses down“)[17]. Häufig wurden Silben langgezogen oder äußerst kurze Pausen in die Zeilen eingeschoben, um sie entweder ans Metrum anzupassen oder ungewöhnliche rhythmische Effekte zu erzielen.

Während er spielte, stampfte er rhythmisch mit seinen Füßen auf das Holz des Bodens und legte dabei das volle Gewicht seiner Beine in die Tritte, verstärkt durch metallene Nägel unter seinen Schuhen. So erzielte er laut Richard Harney eine Lautstärke, „als würden fünf oder sechs Leute aufstampfen“ („like it’s five or six people in there stompin’“)[18]. Wie in der Frühzeit des Blues üblich, spielte er zeitweise eine Figur auf der Gitarre bis weit über eine halbe Stunde lang um einen hypnotischen Effekt zu erzielen (eine Methode, die sowohl an afrikanische Musiken erinnert wie auch an moderne Musikgenres wie Techno).

Lautstärke war ein wesentlicher Faktor für den Erfolg, da sein Publikum bis zu mehreren hundert Leuten umfassen konnte[19] und in den Juke Joints bereits ein hoher Lautstärkepegel vorherrschte, ein Musiker war daher gezwungen, sich mittels seiner Lautstärke durchzusetzen.

Livepräsentation

Bemerkenswert war Pattons Showmanship, die er exzessiv betrieb und gelegentlich zu Irritationen bei Zuhörern führte. Während er (wie damals üblich) auf einem Stuhl saß, schlug er die Saiten und den Korpus der Gitarre mit Fäusten und Händen, warf sie in die Luft und fing sie -während sein Begleiter den Takt hielt- rechtzeitig zum Wiedereinstieg, spielte sie hinter seinem Kopf, zwischen den Knien, unter den Beinen oder auf dem Rücken. Diese Einlagen waren traditionell bereits im 19. Jahrhundert in Minstrelshows zu finden und galten um 1910 eigentlich als bereits überholt. Als Entertainer war Patton auch bereit, dieser Show musikalische Opfer zu bringen, eine von John Fahey überlieferte Anekdote schildert dies sehr plastisch: als er Son House, der Patton unzählige Male hatte spielen hören und selbst bei Aufnahmesessions dabei war, 1965 Platten von Patton vorspielte, war dieser von der Qualität seines Spiels überrascht: „Ich habe nicht gewusst, dass er so gut spielen konnte.“ („I never knew he could play that good.“). Das Erlebte hatte hier das Gehörte überlagert[20].

Ungefähr von 1926 an wurde Patton bei Auftritten häufig von Willie Brown begleitet, der jedoch 1929 zu Son House wechselte. Danach spielte Patton meist solo, wurde gelegentlich jedoch von Henry Sims an der Fiddle begleitet[21].

Rezeption
Zeitgenössische Rezeption

Patton war der einflussreichste Künstler zur Hochzeit des Deltablues, zu seinen Schülern, Bewunderern und Begleitern zählten zahlreiche bedeutende Bluesmusiker, daneben gab es auch eine Handvoll Patton-Imitatoren, die vor allem in Regionen spielten, in denen Patton selbst nur selten oder nie auftrat. Howlin’ Wolf, den ein Auftritt Pattons anregte, selbst Blues zu spielen, hatte bei ihm Gitarrenstunden, trat Anfang der 1930er als Patton-Imitator auf und orientierte sich auch später gesanglich noch stark an ihm. Son House verdankte Patton seine ersten Plattenaufnahmen; Bukka White sagte, bereits als Kind sei sein Ziel gewesen, „einst ein berühmter Mann zu werden, wie Charley Patton“ („to come to be a famous man, like Charley Patton“). Auch Willie Brown, der mit ihm befreundet und von 1915 an bis zu seinem Tod sein wichtigster sideman war, lernte viel von ihm. Ebenso beeinflusste er Tommy Johnson (der zwei seiner Stücke coverte), Big Joe Williams und Roebuck „Pops“ Staples sowie viele Bluesmusiker der zweiten Garnitur, wie z. B. Booker Miller, Kid Bailey, Buddy Boy Hawkins oder David Honeyboy Edwards. Auch der junge Robert Johnson, der Johnny Shines gegenüber Patton als Inspiration angab und als Patton-Imitator begann, hielt sich um 1930 viel im Umfeld von Patton auf, erhielt aber keinen Zuspruch, da man ihn für einen passablen Bluesharpspieler, aber einen schlechten Gitarristen hielt (ein Urteil, das nach Johnsons berühmtem Wanderjahr durch Brown und House allerdings revidiert wurde). Durch Pattons Ruhm wurde die Dockery Plantation ein Treffpunkt all dieser Musiker und so berühmt als die „Geburtsstätte des Delta Blues“.

Aber nicht nur Pattons Einfluss auf andere Musiker war zu seiner Zeit im Blues ohne Vergleich, auch sein Status beim Publikum war einzigartig. Vor Patton waren Musiker im Delta halb anonyme Dienstleister ohne speziellen, individuellen Status, sie spielten – ähnlich heutigen Alleinunterhaltern – auf, ohne dass nach ihrem Namen gefragt wurde. Patton hingegen erwarb sich während seiner Karriere einen Ruf, der (wie zahlreiche Berichte von Zeitgenossen bezeugen), dazu führte, dass das Publikum allein seinetwegen bereits zu einer Veranstaltung kam.

1947 (und ohne Angabe von Patton als Urheber) nahm der Country-Musiker Hank Williams Pattons Stück „Going to Move to Alabama“ unter dem Titel „Move It on Over“ auf und erreichte damit seinen ersten landesweiten Erfolg, Williams’ Stück erreichte Platz 4 in den Billboard Country Singles-Charts, ihm wird gemeinhin ein starker Einfluss auf den entstehenden Rock’n’Roll zugeschrieben.

Wiederentdeckung

Wie bei fast allen Country- bzw. Delta Blues-Interpreten wurde auch Pattons Werk erst spät wiederentdeckt. Trotz der Veröffentlichung von zwei Compilations in den 60er Jahren wurde insbesondere sein außerordentlicher Einfluss auf nachfolgende Blueskünstler lange Zeit wenig gewürdigt. Vor allem der lange Schatten des „Mythos“ Robert Johnson, der in der Rezeption des weißen Publikums einen ungleich höheren Rang einnahm, verstellte lange Zeit den Blick auf Patton. Zwar wurde er bereits anlässlich ihrer Gründung 1980 in die Blues Hall of Fame aufgenommen[22], seine Bedeutung wurde außerhalb von Fachkreisen allerdings erst mit dem Erscheinen erster Werkausgaben Anfang der 90er Jahre zunehmend erkannt. 2001 veröffentlichte das amerikanische Kleinlabel Revenant Records nach mehrjähriger Arbeit eine ausführliche Gesamtausgabe all seiner Aufnahmen inklusive zuvor unveröffentlichter Stücke und zwei umfangreicher Materialbände zu Leben und Werk. Die von der Kritik hochgelobte Ausgabe („It truly is the last word, and one of the most impressively packaged box sets in all of popular music.“, dt. „Das ist wahrlich das letzte Wort und eines der am beeindruckendsten gepackten Box-Sets in der gesamten populären Musik.“[23]) wurde 2003 mit drei Grammys ausgezeichnet (Best Album Notes, Best Boxed Or Special Limited Edition Package, Best Historical Album) und 2006 als Classics of Blues Recording (Album) in die Blues Hall of Fame aufgenommen. Seltene Original-78er von Patton werden auf Auktionen mittlerweile für Preise zwischen 15.000 und 20.000 Dollar gehandelt[24]. Pattons Song „Pony Blues“ von 1929 wurde durch das National Recording Preservation Board 2006 in das United States National Recording Registry der Library of Congress aufgenommen[25].

Bob Dylan äußerte sich über Patton mit den Worten „Wenn ich nur zu meinem eigenen Vergnügen Platten aufnähme, dann würde ich nur Charley Patton-Songs aufnehmen.“ und widmete ihm 2001 das Stück „High Water (For Charlie Patton)“. Aber auch Chris Rea beruft sich auf ihn. In einem Interview beschrieb er sein Schlüsselerlebnis „… da hörte ich zum ersten Mal Charley Patton. Es war eine Art spirituelles Erlebnis für mich. Ich war absolut gefangen davon, wie er sang, spielte und diese spezielle Emotion vermittelte. Ich hatte bis dahin nicht Gitarre gespielt […] Diese Episode veränderte mein gesamtes Leben!“[26]. Der amerikanische Comic-Autor und Blues-Kenner Robert Crumb ehrte Patton 1984 durch eine Biographie in Gestalt eines Comics, basierend auf der Biographie von Wardlow und Calt[27].

Forschung

Die Forschung über Patton leidet – typisch für den Blues der Vorkriegszeit – darunter, dass es so gut wie keine schriftlichen Quellen über ihn gibt und ebenso wenige Selbstzeugnisse. Fast alles, was man über Patton weiß, entstammt entweder seinem Werk (wo Interpretationen stets mit der Möglichkeit des literarischen Ichs konfrontiert sind) oder den Aussagen von Menschen aus seinem Umfeld, die üblicherweise erst in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren interviewt wurden und deren Verlässlichkeit daher oft gering ist. Ein frappantes Beispiel für solch irreführenden mündlichen Zeugnisse sind die Aussagen von Son House, die lange Zeit die Forschung prägten und in denen House menschlich wie musikalisch ein ausgesprochen negatives Bild von Patton zeichnete.

Während seiner beginnenden Wiederentdeckung in den 1960er Jahren konzentrierte sich die Forschung vor allem auf Pattons Biographie. Ihr Pionier war Bernard Klatzko, der 1964 für den zweiten Teil der grundlegenden Compilation The Immortal Charlie Patton auf einer Reise in das Mississippi-Delta, während der er Freunde und Verwandte über Patton befragte, erste biographische Angaben über Patton gesammelt hatte.

Noch im selben Jahr wurde auch Son House wiederentdeckt, in einem Interview porträtierte er Patton als streitsüchtig, egoistisch, verfressen, trunksüchtig und geizig, nachlässig gegenüber seiner Musik, als Analphabeten und Schürzenjäger. In einem das Interview begleitenden Artikel sowie in späteren Veröffentlichungen vertieften die Autoren Gayle Dean Wardlow und Stephen Calt zwar das Bild von Patton als „degenerierten Soziopathen“[28], revidierten es aber in ihrer ausführlichen Biographie 1988 und vermuteten, dass Son House zunehmend ein aus Missgunst motiviertes Zerrbild von Patton entwarf[29].

Erst der Musiker, Musikwissenschaftler und Bluesliebhaber John Fahey wandte sich 1970 in seiner Master Thesis neben einer kurzen biographischen Darstellung auch der Untersuchung von Text und Musik in Pattons Werk zu. Er zeichnete Patton als einen reinen Entertainer, dem inhaltlich Tiefe und Empfindsamkeit abgingen, ein Urteil, das er später, in seinem Begleittext zur Gesamtausgabe 2001, allerdings korrigierte. Für die biographischen Daten griff er zwar weitgehend auf bestehendes Material zu, ergänzte es aber durch eigene Forschungen (u. a. Interviews mit Bertha Lee und Sam Chatmon).

Robert Palmer rückte 1981 in seinem Buch Deep Blues, in das (Patton betreffend) bisher unberücksichtigte Interviews mit Joe Rice Dockery (damals Besitzer der Dockery Plantation), Hayes McMullen, Howlin’ Wolf und Roebuck Staples mit einflossen, das biographische Bild von Patton zurecht, in dem er die inkriminierten Charakterzüge in den sozialen Kontext des Mississippi-Deltas Anfang des Jahrhunderts stellte und deutlich machte, dass Promiskuität, Gewalt und Alkohol feste Bestandteile der Subkultur der Juke Joints waren, Patton mit seinem Verhalten also keinesfalls aus der Rolle fiel.

1984 fand zu Pattons fünfzigstem Todestag in Lüttich ein internationales Symposium statt, das sich unter dem Titel The Voice of the Delta – Charley Patton And the Mississippi Blues Traditions schwerpunktmäßig mit der Stellung Pattons im Blues auseinandersetzte und ihn als einen der „größten Künstler […] im Gebiet der schwarz-amerikanischen Populärmusik“ („un des plus grands artistes […] dans le domaine de la musique populaire négro-americaine“)[30] würdigte.

Im Symposiumsband korrigierte David Evans in seinem biographischen Essay „The Conscience Of The Delta“[31] das – seines Erachtens vor allem von den Äußerungen von Son House ausgehend – stark verzerrte persönliche Bild von Patton und ergänzte es um zahlreiche Informationen, dabei attestierte er ihm durchaus künstlerische Ernsthaftigkeit und Sensitivität. Der Essay wurde 2001 geringfügig überarbeitet und aktualisiert, im Rahmen der Werkausgabe erneut veröffentlicht und mit einem Grammy ausgezeichnet.

Die Gespaltenheit der Forschung in ihrer Sicht auf Patton als Mensch setzt sich in der genauen Einschätzung von Pattons Rang als Musiker fort. Trotz seines Selbstverständnisses als Entertainer und seiner Erfolgsorientiertheit bestreitet (ungeachtet der gelegentlich kritischen Sicht auf Pattons künstlerische Seriosität) keiner der Autoren seine enorme Bedeutung für den Blues, so pries Fahey ihn später mit den Worten „für mich war er der aufregendste Gitarrist und Bluessänger, den ich je gehört hatte.“ („to me he was the most exciting guitar player and blues singer ever heard“,[32]) und Gayle Dean Wardlow bezeichnete ihn als „einen Innovator, den ersten großen Delta-Bluesman“ („an innovator, the first great delta bluesman“)[33]. Diskutiert wird aber die Frage, ob es vor Patton eine Tradition des (Delta)-Blues gegeben habe, aus der sich Pattons Stil organisch entwickelte (Evans, Fahey, Palmer) oder ob Patton diesen Stil regelrecht erfunden habe (Wardlow, Calt). Problematisch ist dabei, dass es aus der Musikergeneration vor Patton keine Aufzeichnungen gibt, durch die sich diese Frage gültig entscheiden ließe.

Bildzeugnisse

Von Patton waren lange Zeit nur gezeichnete oder grob gerasterte Darstellungen aus Anzeigen bekannt. All diesen Abbildungen lag offensichtlich stets das gleiche Bild zugrunde, welches nur jeweils mit grafischen Mitteln verändert wurde. So zeigt die Abbildung für die Masked-Marvel-Kampagne einen Patton mit Augenbinde, die für den Spoonful Blues eine Restaurantszene, in der Patton am Tisch sitzt, die Anzeige für den 34 Blues zeigte einen auf dem Stuhl sitzenden Mann mit übereinander geschlagenen Beinen, der eine auf dem Schoß liegende Gitarre hielt. Erst 2003 wurde das Ursprungsfoto all dieser Zeichnungen von John Tefteller, Besitzer einer der größten privaten Bluessammlungen weltweit, entdeckt, in dessen Besitz das Bild bis heute ist[34]. Patton hat dieses Bild selbst machen lassen und beabsichtigte, es auf Ankündigungen für Auftritte einzusetzen, ein sehr professionelles und damals absolut unübliches Vorgehen. Ein weiteres Foto, das Patton im Jahre 1908 als jungen Mann mit Schnäuzer darstellte, zeigt nur geringe Übereinstimmungen damit und wurde nach seiner Erstveröffentlichung in der Monographie von Calt und Wardlow nicht wieder veröffentlicht.

Charley Patton (died April 28, 1934), also known as Charlie Patton, was an American Delta blues musician. He is considered by many to be the "Father of the Delta Blues", and is credited with creating an enduring body of American music and personally inspiring just about every Delta blues man (Palmer, 1995). Musicologist Robert Palmer considers him among the most important musicians that America produced in the twentieth century. Many sources, including musical releases and his gravestone,[1] spell his name "Charley" even though the musician himself spelled his name "Charlie".[2]
Biography
Patton was born in Hinds County, Mississippi, near the town of Edwards, and lived most of his life in Sunflower County in the Mississippi Delta. Most sources say he was born in 1891, but there is some debate about this, and the years 1887 and 1894 have also been suggested.
Patton's parentage and race have been the subject of debate. Although born to Bill and Annie Patton, locally he was regarded as having been fathered by former slave Henderson Chatmon, many of whose other children also became popular Delta musicians both as solo acts and as members of groups such as the Mississippi Sheiks.[3] Biographer John Fahey describes Patton as having "light skin and Caucasian features."[4] Though Patton was considered African-American, because of his light complexion there have been rumors that he was Mexican, or possibly a full-blood Cherokee, a theory endorsed by Howlin' Wolf. In actuality, Patton was a mix of white, black, and Cherokee (one of his grandmothers was a full-blooded Cherokee).[5] Patton himself sang in "Down the Dirt Road Blues" of having gone to "the Nation" and "the Territo'"; meaning the Cherokee Nation portion of the Indian Territory (which became part of the state of Oklahoma in 1907), where a number of Black Indians tried unsuccessfully to claim a place on the tribal rolls and thereby obtain land.
In 1900, his family moved 100 miles (160 km) north to the 10,000-acre (40 km2) Dockery Plantation sawmill and cotton farm near Ruleville, Mississippi. It was here that both John Lee Hooker and Howlin' Wolf fell under the Patton spell as well as Willie Brown, Tommy Johnson, and Fiddlin' Joe Martin.[6] It was also here that Robert Johnson played and was given his first guitar. At Dockery, Charley fell under the tutelage of Henry Sloan, who had a new, unusual style of playing music which today would be considered very early blues. Charley followed Henry Sloan around, and, by the time he was about 19, had become an accomplished performer and songwriter in his own right, having already composed "Pony Blues," a seminal song of the era.
Robert Palmer describes Patton as a "jack-of all-trades bluesman" who played "deep blues, white hillbilly songs, nineteenth-century ballads, and other varieties of black and white country dance music with equal facility".[7] He was extremely popular across the Southern United States and also performed annually in Chicago, Illinois and, in 1934, New York City. In contrast to the itinerant wandering of most blues musicians of his time, Patton played scheduled engagements at plantations and taverns. Long before Jimi Hendrix impressed audiences with flashy guitar playing, Patton gained notoriety for his showmanship, often playing with the guitar down on his knees, behind his head, or behind his back. Although Patton was a small man at about 5 foot 5,[8] his gravelly voice was rumored to have been loud enough to carry 500 yards without amplification. Patton's gritty bellowing was a major influence on the singing style of his young friend Chester Burnett, who went on to gain fame in Chicago as Howlin' Wolf.
Patton settled in Holly Ridge, Mississippi with his common-law wife and recording partner Bertha Lee in 1933. He died on the Heathman-Dedham plantation near Indianola on April 28, 1934 and is buried in Holly Ridge (both towns are located in Sunflower County). Patton's death certificate states that he died of a mitral valve disorder.[9] Bertha Lee is not mentioned on the certificate, the only informant listed being one Willie Calvin. His death was not reported in the newspapers.[10] A memorial headstone was erected on Patton's grave (the location of which was identified by the cemetery caretaker C. Howard who claimed to have been present at the burial) paid for by musician John Fogerty through the Mt. Zion Memorial Fund in July 1990. The spelling of Patton's name was dictated by Jim O'Neal, who also composed the Patton epitaph.
Recognitions
Screamin' and Hollerin' the Blues: The Worlds of Charley Patton (2001) is a boxed set collecting Patton's recorded works. It also featured recordings by many of his friends and associates. The set won three Grammy Awards in 2003 for Best Historical Album, Best Boxed or Special Limited Edition Package, and Best Album Notes.[11] Another collection of Patton recordings, released in 2001 under Catfish Records, was titled The Definitive Charley Patton.[12]
Charley Patton's song "Pony Blues" (1929) was included by the National Recording Preservation Board in the Library of Congress' National Recording Registry in 2006.[13] The board selects songs in an annual basis that are "culturally, historically, or aesthetically significant."
In 2013, Jack White's Third Man Records teamed up with Document Records to reissue The Complete Recorded Works in Chronological Order of Charley Patton, Blind Willie McTell and The Mississippi Sheiks.
Historic marker
The Mississippi Blues Trail placed its first historic marker on Charley Patton's grave in Holly Ridge, Mississippi, in recognition of his legendary status as a bluesman and his importance in the development of the blues in Mississippi.[14] It placed another historic marker at the site where the Peavine Railroad intersects with Highway 446 in Boyle, Mississippi, designating it as a second site related to Patton on the Mississippi Blues Trail. The marker commemorates the original lyrics of Patton's "Peavine Blues" that describe the railway branch of Yazoo and Mississippi Valley Railroad, which ran south from Dockery Plantation to Boyle. The marker emphasizes that a common theme of blues songs was riding on the railroad which was seen as a metaphor for travel and escape.[15]
Tributes
    Canned Heat "Blind Owl" Alan Wilson and Canned Heat covered Patton songs "Pony Blues", "Shake It and Break It" and "Yellow Bee". Although based on a different song altogether, the chorus of their song Going Up The Country bears a striking resemblance to the final lines of Screamin' and Hollerin' The Blues, both lyrically and musically.
    Bob Dylan dedicated his song "High Water (For Charley Patton)", on his 2001 album "Love and Theft", to Patton.
    The Reverend Peyton's Big Damn Band internationally touring American country blues recording/touring artists, fronted by Kentucky Colonel, The Reverend Peyton, produced a tribute recording to Charley Patton: Peyton on Patton, which was released July 19, 2011. The album entered the Billboard Blues Album chart at No. 7.
    French singer-songwriter Francis Cabrel refers to Charley Patton in the song "Cent Ans de Plus" on his 1999 album Hors-Saison.
    Indie rock band Gomez recorded a song on their 2006 release How We Operate, entitled "Charley Patton Songs".
    There is a picture of Charley Patton in the recording studio used for The White Stripes' album Icky Thump. It can be seen in the background of the short demo video on their website
    Jule Brown[16] recorded an updated arrangement of Patton's "Green River Blues", on their 2006 release Smoke and Mirrors.
    Robert Crumb narrated Patton's life in a comic book.[17]
    The 1980s NYC Punk/Blues band Hi Sheriffs of Blue[18] (which included visual artists Mark Dagley, George Condo and Elliott Sharp) was named after the Patton song "High Sheriff Blues".
    Alvin Youngblood Hart covered Patton songs "Pony Blues" and "Tom Rushen Blues" on Big Mama's Door and Down In The Alley respectively.
    Corey Harris covered Patton song "Pony Blues" on his debut album Between Midnight And Day.
    Paul Geremia covered Patton songs "Pony Blues" and "Shake It And Break It" on Love, Murder & Mosquitos and Self Portrait In Blues respectively.
    Paul Rishell covered Patton songs "Some of These Days" and "Down The Dirt Road Blues" on Swear To Tell The Truth and Talking Guitar respectively.
    Paul Rishell & Annie Raines covered Patton songs "Some of These Days" and "I'm Going Home" on their album Goin' Home.
    Rory Block covered Patton song "Elder Green Is Gone" on her album Blue Horizon

Charley Patton - Spoonful Blues (Delta Blues 1929)


https://www.youtube.com/watch?v=EyIquE0izAg 






Chuck Leavell  *28.04.1952

 



Pianist der Allman Brothers Band, fester Gast der Rolling Stones: Chuck Leavell widmet sich auf seinem neuen Album mit cooler US-Band und Gästen wie Keith Richards und John Mayer seinen Vorbildern und musikalischen Wurzeln – zeitlos!

1972 stieß der junge Pianist Chuck Leavell zu der Allman Brothers Band. In den folgenden vierzig Jahren hat er mit u.a. den Rolling Stones, Eric Clapton, George Harrison, den Black Crowes, Gov't Mule, Train und John Mayer gearbeitet sowie seine eigene Band, die Jazz/Rock-Fusionband Sea Level, geleitet. Er wurde in die 'Georgia Music Hall of Fame' aufgenommen und erhielt einen Grammy in Anerkennung seiner Leistungen mit den Allmann Brothers.

Neben den Verpflichtungen für andere nimmt er sich die Zeit für eigene Projekte. 'Back To The Woods', sein neues CD-Album, ist seine persönliche Hommage an die Pioniere des Bluesklaviers, darunter Leroy Carr, Little Brother Montgomery und Otis Spann. “Für mich war es sehr wichtig, dieses Projekt umzusetzen und die Bedeutung des Klaviers als Instrument im Blues und in der Geschichte der Musik zu unterstreichen,” sagt Leavell. Zu den Höhepunkten des Albums zählt eine ausgelassene Fassung von Charlie Spands “I Got To Go Blues” (mit Col. Bruce Hampton) und Leroy Carrs herzzerreißende Ballade “Evening Train”. Bei einer der Aufnahmesessions wirken John Mayer und Keith Richards mit, die sich im Electric Lady Studio in New York bei Otis Spanns “Boots and Shoes” gegenseitig die Bälle zuspielen. “Keith besitzt eine große Portion Respekt für John, weil der in der Tradition der großartigen Gitarristen weitermacht, auf zeitgemäße Art und Weise – das machte jenen Tag zu einem besonderen Tag. Zu sehen, wie John Keith beobachtete, war fantastisch, und zu beobachten, wie Keith die Augenbrauen verzog, wenn John spielte – das war etwas ganz Besonderes.”

Im November und Dezember 2012 spielte Chuck Leavell etliche Konzerte mit den Rolling Stones, darunter am 12.12.2012 das Benefiz-Konzert für die Opfer des Wirbelsturms Sandy, der im Herbst Teile der Bundesstaaten New York, New Jersey und Connecticut verwüstet hatte – mit dabei als Gäste Eric Clapton, Bruce Springsteen, Bon Jovi, Billy Joel, The Who u.v.a.

Wenn er nicht auf den großen Bühnen der Welt auftritt, lebt Chuck Leavell auf seiner Ranch in der Nähe von Macon, Georgia, die er zusammen mit seiner Frau bewirtschaftet. Neben der Musik setzt sich für den Erhalt der Natur und Wälder ein. Sein Buch “Growing A Better America” gilt bei Umweltschützern als eine der besten Veröffentlichungen der letzten Jahre zum Thema “kluges Wachtum

Charles Alfred "Chuck" Leavell (born April 28, 1952) is an American musician, who was a member of the Allman Brothers Band during the height of their 1970s popularity, a founding member of the jazz-rock combo Sea Level, a frequently employed session musician, and long-time touring member of the Rolling Stones. Leavell has also toured and recorded with Eric Clapton, George Harrison, Gov't Mule and John Mayer.
Born in Birmingham, Alabama, Leavell is a mostly self-taught musician. He started on piano, learning some basics from his mother, Frances Leavell. The Leavell family moved from Birmingham to Montgomery, Alabama when he was five, then back to Birmingham for a few years, finally settling in Tuscaloosa, Alabama in 1962. He learned to play guitar from his cousin, Winston Leavell, and played tuba in junior high for 2 years. He started his first band, The Misfitz, in 1966. The Misfitz played a steady gig at the YMCA every Friday night, and eventually were the band for a Saturday morning television show, Tuscaloosa Bandstand. After the breakup of the Misfitz, Leavell did session work, and found himself on his first Gold Record, a single by Freddie North called “Don’t Take Her She's All I’ve Got”. Leavell also sought out other local musicians to play with and joined The South Camp in 1968. That band included his early mentor, Paul Hornsby, who had played in The Hour Glass, a precursor to The Allman Brothers Band.
In 1969, Hornsby moved to Macon, Georgia. to work for Capricorn Records as a studio musician and producer, eventually producing such artists as The Charlie Daniels Band, The Marshall Tucker Band, Wet Willie and others. At Hornsby's suggestion, Leavell came to Macon and helped form Sundown, which recorded one record on the Ampex label in 1970. That band broke up shortly thereafter, and Leavell found himself doing some session work at Capricorn and eventually was tapped to tour with Alex Taylor, James Taylor’s elder brother. Leavell recorded one record with Taylor, Dinnertime, which was released in 1972. Leavell continued to tour with Taylor for a short time afterwards. When Taylor had a falling out with his manager and the founder of Capricorn, Phil Walden and quit touring, Leavell found himself playing with Dr. John. Leavell claims this was his "college education". However, it wasn’t long before he caught the attention of Gregg Allman, and was tapped to play on Allman's first solo record, “Laid Back”, with Johnny Sandlin producing. Allman and Sandlin introduced the rest of the Allman Brothers Band to Leavell, and Leavell joined the band in September 1972, when they decided not to recreate their dual lead guitar sound after the death of Duane Allman, who had died the previous October, but rather to use a different instrument as the second lead. Leavell's work was most prominent on the band's popular 1973 album Brothers and Sisters, and in particular on the heavily-played instrumental "Jessica". However, only one studio album, 1975's Win, Lose or Draw followed, again with Leavell's ebullient piano and keyboard work featured, but with the band in chaos, and on the brink of destruction.
The same year Brothers and Sisters came out, Leavell married Rose Lane White, who was working as a staff member at Capricorn Records. The Allmans toured heavily behind Brother and Sisters, playing stadiums and breaking records for attendance in many venues across the country. Leavell also appeared on a live record with the band, Wipe the Windows, Check the Oil, Dollar Gas during this era as well as subsequent compilations, live performances and re-releases in later years. During the mid 70's Leavell also appeared on Richard (Dickey) Betts's first solo record, Highway Call. In addition during this time, he made multiple contributions on several other Capricorn artists’ recordings like Bobby Whitlock, Bonnie Bramlett, The Marshall Tucker Band, Cowboy and more as well as recordings outside the Capricorn family with Tim Weisberg, Charlie Daniels and others. The Allmans found themselves in turmoil in 1976, and broke up that year. Later the band re-formed, but without Leavell as he had moved on to form his own band, Sea Level in late 1976.
While opening shows for The Allman Brothers Band with The Allman Brothers' bass guitarist Lamar Williams and drummer Jaimoe, Leavell stepped up as a frontman for the first time in his career. After The Allman Brothers Band disbanding in May 1976, the trio added guitarist Jimmy Nalls and set about touring behind the moniker Sea Level, derived from Leavell's first initial and last name. The group lasted five years and released as many albums, each featuring a different configuration of the group.
Leavell's first encounters with The Rolling Stones where auditions on Long View Farm for the spot of piano player alongside Ian Stewart for the Rolling Stones 1981 United States tour. Even though Ian McLagan was chosen, Leavell guested at the Rolling Stones' Atlanta gig on October 26, 1981. For the 1982 European Tour Leavell landed the position of keyboardist alongside Ian Stewart. Leavell continued to record with the Stones on their next two albums, during a time when the band was not touring. After Stewart's death in 1985, Leavell occupied the role of the group's keyboardist by himself, with the exception of the addition of Matt Clifford on the Steel Wheels record and tour. He has continued to tour and record with The Rolling Stones ever since, as well as recording with Mick Jagger and Keith Richards on solo projects. The Stones’ most recent studio recording was in 2012, Doom and Gloom. He continued to go on tour with The Rolling Stones, as of 2006, as part of their record-grossing A Bigger Bang Tour.[2] He served as the unofficial "musical director" for the band and devised each night's set list with Mick Jagger.[3] "It's my job to keep Mick, Keith, Charlie and Ronnie all happy", Leavell stated on his web page.
In addition to his work with The Rolling Stones, Leavell has worked with George Harrison, Eric Clapton, Gov't Mule, Train, Tinsley Ellis, The Black Crowes, The Fabulous Thunderbirds, Montgomery Gentry, John Mayer, Miranda Lambert amongst many others in the studio and on the road in addition to recording five solo albums.
In 2003, Leavell participated in the annual improvisational musical experiment known as Zambiland Orchestra in Atlanta.
Leavell was inducted into the Georgia Music Hall of Fame in 2004. He is also a member of the Alabama Music Hall of Fame. In an April 2007 radio interview on WOR-AM, Leavell said his three favorite contributions to songs in his career were "Jessica" with The Allman Brothers Band, "Old Love" on Eric Clapton's Unplugged, Out of Tears on The Rolling Stones' Voodoo Lounge, and Drops of Jupiter by Train.
In 2011, Leavell played on John Mayer's album Born and Raised which was released in May 2012, reaching Number One on the Billboard Chart.
In February 2012, he and the other existing members of the Allman Brothers Band received a Grammy Lifetime Achievement Award. In addition to his time in the band from 1972-1976, Leavell performed two shows with the reunited Allman Brothers Band in 1986. Since 2001, he has performed as a guest pianist at more than a dozen Allman Brothers Band concerts, including multiple shows at the Beacon Theatre in New York City.
Leavell enjoys "giving back" to the community of his birth. In 1992, he played on a record titled "Mr. President", which was produced by noted Birmingham jazz keyboardist and vocalist Ray Reach for the purpose of raising money for the homeless in the Birmingham area. Leavell and several other well-known Alabama musicians (including Wayne Perkins, Chuck Tilley, Charlie Hayward, and Kelley O'Neal) donated their time for this project.
On March 20, 2008, Leavell was given a BAMA Award (Birmingham Area Music Award) for his contributions to the Birmingham, Alabama musical heritage. The 2008 BAMA Awards ceremony was held at the Alabama Jazz Hall of Fame (in the historic Carver Theatre in the Birmingham Civil Rights District). Leavell performed at this ceremony, accompanied by the Alabama Jazz Hall of Fame All-Stars directed by Ray Reach. Also, at the same ceremony, a BAMA Award was bestowed upon keyboardist/producer Peter Wolf.
Leavell makes time to involve himself with other causes, and in 2008 performed with a supergroup which opened for Chuck Berry in Boston. The concert raised money for artists struggling with addiction. Leavell also serves on the Georgia Commission for Hearing Impaired and Deaf Persons.
In 2013, Leavell was nominated for a Blues Music Award in the 'Pinetop Perkins Piano Player' category.
In addition to his musical career, Leavell is a tree farmer in Twiggs County outside Macon, Georgia, an occupation that began when his wife, Rose Lane Leavell, inherited land in the early 1980s. Together they created Charlane Plantation, now a 2500 acre award winning Tree Farm and hunting preserve. The Leavells are two-time Georgia Tree Farmers of the Year, and were selected as National Outstanding Tree Farmers of the Year in 1999. They are staunch supporters of sustainable forestry, conservation and environmental protection. Chuck wrote his first book, Forever Green: The History and Hope of he American Forest in 2000. His autobiography, Between Rock and a Home Place was published in 2005, and is acclaimed as one of the best rock autobiographies ever published. In 2006, Leavell wrote a children's book, The Tree Farmer. His most recent book is Growing A Better America: Smart, Strong, Sustainable. The theme of which is “smart” growth. It has been called one of the best “common sense environmental books of all time”.
Leavell was appointed by former Georgia Governor Sonny Perdue to the Georgia Land Conservation Council in 2008. He has also served on the Boards of The American Forest Foundation, The United States Endowment for Forestry and Communities and other influential non-profits and makes frequent trips to Washington, D.C. to discuss forestry and environmental policy matters with lawmakers on both sides of the Isle. In February 2012, the same month he received the Lifetime Achievement Grammy Award, he was given an Honorary Forest Ranger award from the United States Forest Service. He has stated that he reveres both of these honors equally.
Leavell and Joel Babbit are the co-founders of The Mother Nature Network, an environmental news and information website that launched in January 2009. The site has grown to be the most visited independent environmental website in the world.[citation needed] Leavell serves as Director of Environmental Affairs, and sits on the board of directors for the company. He hosts two video series on mnn.com: "Love of the Land," in which he discusses sustainability and conservation issues, and "In The Green Room," a series in which he interviews fellow celebrities about the environment and their philanthropic work.

"Jessica" Live - Chuck Leavell, Randall Bramblett, Steve Watson, Paul Riddle and more 


https://www.youtube.com/watch?v=aIsw2ardKA0 






Gary Pushkin oder in Realität Igor Vedeneev Geb. 28.04.1974

 

 

Blue Note Blues Band

 Name: Gary Pushkin oder in Realität Igor Vedeneev
Wohnort: München
Geboren: 28.4.74 in Kasachstan, in Deutschland seit Juli 2002
Beruf: Fenstersetzer
Musikalisches:
    1986 Erster Auftritt in Kasachstan
    Seit 2003 Keyboarder bei der Blue Note Blues Band


Blue Note Blues Band -born in Chicago (Live at Cotton club Hamburg 6 May 2013) 
Blue Note Blues Band -born in Chicago
(Live at Cotton club Hamburg 6 May 2013)
BNBB:
Gerd Hart-vocals,
Mario Bollinger-guitar, back vocals
Werner Burhop-bluesharps,percussion,back vocals
Franz Ilmberger-bass
Andi Hofmann-drums
Gary Pushkin(Igor Vedeneev)-keyboards










Phil Guy  *28.04.1940

 



* 28.04.1940, Lettsworth LA
†† 20.08.2008, Chicago Heights IL

Phil Guy (g, b). Gitarrist und Bassist Phil Guy stand stets im Schatten seines Bruders Buddy Guy. Er spielte mit Buddy Guy und Junior Wells als unauffällige aber präzise Begleitung. Und wenn er wirklich aufdreht, merkt man, dass auch Phil ein Guy ist. Er nahm jedoch einige Alben unter seinem Namen auf:
2006 - He's My Blues Brother - Black Eyed Music
1999 - Say What You Mean - JSP
1993 - Breaking Out On Top - JSP
1993 - Chicago Blues Session - Vol. 25 - Wolf
1988 - Tina Nu - JSP
1985 - It's a Real Mutha Fucka - JSP
1983 - Tough Guy - Red Lightnin' JSP
1983 - Bad Luck Boy - JSP
Phil Guy starb mit 68 Jahren an Prostatakrebs.

Phil Guy (April 28, 1940[1] – August 20, 2008)[2] was an American blues guitarist. He was the younger brother of Buddy Guy.
Born in Lettsworth, Louisiana,[1] Guy played with the harmonica player Raful Neal for ten years in the Baton Rouge area before relocating to Chicago in 1969 where he joined his brother's band. He played in Buddy's band at the time his older brother was starting to become known to more and more people as one of the true innovators in blues guitar. They also collaborated extensively with Junior Wells in the 1970s, and Phil recorded a number of albums under his own name in the 1980s and 1990s, branching out into soul and funk. Phil can be seen in his self-described "hippie" phase in the film Festival Express in which the Guy band tours through southern Canada by train in 1970 with The Grateful Dead, Janis Joplin and The Band.
Guy died of prostate cancer in August 2008 in Chicago Heights, Illinois, just a few months after being diagnosed.


Phil Guy - Lonsome Blues 


https://www.youtube.com/watch?v=eZ7W3OwYQ7g 








R.I.P.

 

Moses "Whispering" Smith  +28.04.1984





Moses "Whispering" Smith (January 25, 1932 – April 28, 1984)[2] was an American blues harmonicist and singer.[2] He recorded tracks including "A Thousand Miles from Nowhere" and "Texas Flood", and worked with both Lightnin' Slim and Silas Hogan. He was inducted into the Louisiana Blues Hall of Fame.
Smith was born in Union Church, Mississippi.[2]
In the 1960s, Smith's harmonica playing accompanied recordings by swamp blues notables Lightnin' Slim and Silas Hogan,[3] before he was able to record some tracks of his own making. At this time he worked alongside the Crowley, Louisiana based record producer, J. D. "Jay" Miller, and his output was released by Excello Records. His singles included "Mean Woman Blues", "I Tried So Hard", and "Don't Leave Me", plus the instrumental tracks "Live Jive" and "Hound Dog Twist".[1]
Although he was a powerful singer, and a straight but unsophisicated harmonica player,[3] his potential was diminished by his appearance towards the end of the swamp blues period. He recorded his final album for Excello, Over Easy, in 1971.[4]
Whispering Smith died in April 1984 in Baton Rouge, Louisiana, at the age of 52.


Whispering Smith - Texas Flood 


https://www.youtube.com/watch?v=zHudyzyaLtQ 

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